Dezember 2021
Fotos: Ralf A. Niggemann
ELKOTRON

Leuchtende Zukunft

Die digitale Welt wird physisch immer kleiner, der Bedarf an miniaturisierter Elektronik immer größer. Dass man auch von Deutschland aus in diesem global umkämpften Markt von einer leuchtenden Zukunft träumen darf, beweist das junge Unternehmen ELKOTRON in Solms.

Es ist ein trüber Julimorgen, an dem auch in Solms der Sommer mal wieder beschlossen hat, kein wirklicher Sommer zu sein. So richtig taghell wird es erst, wenn man bei ELKOTRON durch die Eingangstür in den Showroom gelangt. Es scheint, als würde man lichttechnisch eine komplett andere Klimazone betreten. Was die Sonne draußen vermissen lässt, wird hier durch intelligente LED-Leuchten geregelt – automatisch oder buchstäblich „manuell“ mit einer schlichten Handbewegung. „Es kann so einfach sein, den Raum und auch die Stimmung aufzuhellen“, sagt Vertriebsleiter Sebastian Bartinger, „aber in den schlanken LED-Leuchten steckt jede Menge Technologiekompetenz drin.“ Die stammt natürlich von ELKOTRON.

Technologiekompetenz – das heißt im Falle von ELKOTRON: extrem miniaturisierte Bestückung von Elektronikbauteilen. Darauf hat sich der Mittelständler in Solms spezialisiert. Hier werden Layouts für Starr-, Starr-Flex und Flex-Leiterplatten entwickelt, intelligente LED-Beleuchtungssysteme bestückt, Steuerungen und Sensor-Interfaces für industrielle Anlagen gefertigt. Hard- und Software sind optimal aufeinander abgestimmt, Entwicklung und Fertigung arbeiten Hand in Hand. Mal kommt der Kunde mit einem fertigen Layout, das bestückt werden soll. In anderen Fällen begleitet ELKOTRON die Kunden entlang des gesamten Produktentwicklungsprozesses – von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt. „Unsere Stärke besteht darin, Entwicklung und Produktion optimal zu synchronisieren, um individuelle Lösungen für spezifische Kundenanforderungen zu realisieren“, sagt Sebastian Bartinger.

»Wir haben im vergangenen Jahr beste Voraussetzungen geschaffen, um richtig durchzustarten.«

Stephan Hellwig, Geschäftsführer



V.l.n.r.: Geschäftsführer Stephan Hellwig mit Vertriebsleiter Sebastian Bartinger und Jochen Sturm, Betriebsleiter.

Software- und Hardwaresysteme für vernetzte und „smarte“ Technologien

Seit der Gründung ist es ELKOTRON gelungen, diese umfassende Technologiekompetenz ebenso engagiert wie auch zielstrebig auf- und auszubauen. Mit zwei Gesellschaftern an der Seite, die weitsichtig in das junge Unternehmen investieren. Und mit Michael Kossmann und Stephan Hellwig an der Spitze, die die Geschäfte des 2020 neu firmierten Unternehmens führen. Mit Vollgas, würde man sagen, wenn da nicht die COVID-19-Pandemie gewesen wäre. Im Juli 2020 ist Stephan Hellwig als Geschäftsführer ins Unternehmen eingestiegen – er kennt es gar nicht anders. Aber sein Wille, etwas bewegen zu wollen, hat sich bis heute nicht davon ausbremsen lassen: „Wir haben der Firma ein neues Gesicht gegeben, wir haben investiert, unsere Mitarbeiter motiviert dranzubleiben und gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern das Beste aus der Situation gemacht.“

Tatsächlich, so scheint es, hat man sich bei ELKOTRON nicht mit einem pandemiebedingten „trotz allem“ abgefunden, sondern für ein entschlossenen „jetzt erst recht“ entschieden. Die Entwickler arbeiten kontinuierlich an neuen Software- und Hardwaresystemen, um intelligente, vernetzte und „smarte“ Technologien zu ermöglichen. In der großen Werkhalle wurde das Produktionslayout optimiert, um im Zuge der Umstellung von Einzel- auf Clusterrüstung höhere Stückzahlen erzielen zu können. Herzstück der Fertigung ist der neue Bestücker der Firma ASM, der Anfang 2021 in Betrieb genommen wurde. „Er ist mit drei Revolverköpfen und einer automatischen Inspektion ausgestattet und schafft über 54.000 Bauteile pro Stunde“, erklärt Betriebsleiter Jochen Sturm und schwärmt: „Der neue Bestücker eröffnet uns nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Vor allem aber gelingt es ELKOTRON damit, Produkte noch schneller zu fertigen und auch die Kosten für die Serienfertigung für die Kunden zu optimieren.“

»Unsere Stärke besteht darin, Entwicklung und Produktion optimal zu synchronisieren, um individuelle Lösungen für spezifische Kundenanforderungen zu realisieren.«

Sebastian Bartinger, Vertriebsleiter

Immer intelligentere elektronische Baugruppen für Wachstumsbranchen

Größter Kunde im boomenden Bereich der LED-Technologie ist der Leuchtenhersteller BANKAMP, für den ELKOTRON als strategischer Lieferant immer intelligentere elektronische Baugruppen entwickelt und produziert. Erst kürzlich ist die neue EU-Ökodesign-Richtlinie in Kraft getreten, der zufolge LED-Leuchten vorgegebenen Energieeffizienzanforderungen entsprechen müssen – auch da unterstützt ELKOTRON die Kunden beim Redesign. Hinzu kommen weitere Wachstumsbranchen, die auf „smarte“ Technologien setzen: Dazu zählen etwa im Endkundenbereich die Spielwarenindustrie und Caravantechnik oder mit Blick auf industrielle Anwendungen die vernetzte Steuerung von Transportbändern, Präzisionsmaschinen sowie Mess- und Schweißtechnik. Momentan ziehen die Aufträge aus der optischen Industrie an, da geht es vor allem um Beleuchtungseinheiten für Fern- und Sportoptiken.

22 Millionen LEDs verarbeitet ELKOTRON pro Jahr. Tendenz steigend. Wie man „das Beste aus der Situation macht“ hätte also durchaus schlechter laufen können. Die übliche Floskel, dass man aus der Krise gestärkt hervorgeht, nimmt hier keiner in den Mund. Aber es wurde enorm viel dafür getan, wie Stephan Hellwig betont: „Wir haben im vergangenen Jahr beste Voraussetzungen geschaffen, um richtig durchzustarten.“ Vieles spricht dafür, dass dies gelingt und den Elektronikspezialisten aus Solms eine wirklich „leuchtende Zukunft“ bevorsteht.

www.elkotron.de