April 2019
V.r.n.l. Wissenschaftsministerin Angela Dorn, JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Staatssekretärin Ayse Asar und Projektleiter Prof. Dr. Sangam Chatterjee. (Foto: JLU / Rolf K. Wegst)
JLU Gießen

Förderung für Forschungsprojekt

Die Justus-Liebig-Universität erforscht und erprobt neue Verfahren im Bereich der optischen Beschichtungen – und bekommt dabei Unterstützung aus Europa: Wissenschaftsministerin Angela Dorn überreichte bei ihrem Antrittsbesuch in der Hochschule einen Förderbescheid über rund 959.000 Euro.

Im EFRE-Programm des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst stehen bis einschließlich 2023 rund 32,5 Millionen Euro zur Stärkung von Forschung, technischer Entwicklung, Transfer und Innovation an Hochschulen sowie Forschungs- und Transfereinrichtungen zur Verfügung. „Die Förderung aus Europa-Mitteln ist ein toller Erfolg für die Justus-Liebig-Universität und macht einmal mehr deutlich, wie sehr wir auch in Hessen von der EU profitieren. Die Forscherinnen und Forscher um den Physiker Prof. Dr. Sangam Chatterjee stärken mit dem Projekt die Forschungskompetenz im Bereich der Nano- und Materialtechnik“, betonte Wissenschaftsministerin Angela Dorn bei der Übergabe des Förderbescheids.

Ziel des geförderten Forschungsprojektes ist die Entwicklung einer industrietauglichen Beschichtungsanlage. Die heute standardmäßig eingesetzten Beschichtungsverfahren stoßen an ihre Grenzen, wenn es darum geht, Schichten mit neuen Funktionen zu erzeugen. Eine der derzeit leistungsfähigsten Beschichtungstechnologien ist die lonenstrahl-Sputterdeposition (auf Englisch: ion-beam sputter-deposition, IBS), die auf Ionenstrahlantrieben für Satelliten basiert. Sie erlaubt die Herstellung von extrem anspruchsvollen Dünnschichtsystemen aus neuen Materialien.

In dem Projekt von Prof. Dr. Sangam Chatterjee und seinem Team wollen die Forscherinnen und Forscher am Zentrum für Materialforschung der Justus-Liebig-Universität dieses Verfahren erstmals für simultane beidseitige Beschichtungsprozesse einsetzen, um so neue Anwendungen zu erschließen. Dieses Know-how soll an die Industriepartner weitergegeben werden, so dass nach Projektabschluss mit einem industriellen Partner eine industrietaugliche 2DIBS Anlage entwickelt ist und vermarktet werden kann.

„Das Vorhaben wird auch die Ausbildung hochqualifizierter zukünftiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglichen und stärkt die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie“, ist sich Wissenschaftsministerin Angela Dorn sicher. Und sie ergänzte: „Die hessische optische Industrie ist eine Erfolgsgeschichte mit langer Tradition. Aber nicht nur Optik-Großunternehmen spielen eine Rolle. Gerade in Mittelhessen gibt es mehrere kleine und mittlere Unternehmen, die direkt von den Entwicklungsergebnissen der Justus-Liebig-Universität profitieren können. Umso mehr freut es mich, dass die Justus-Liebig-Universität mit der Unterstützung durch Mittel des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung zur Erhöhung der Innovationsdynamik in diesen zukunftsträchtigen Branchen beitragen kann.“

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