Fotos: Michael Agel
Leitz-Park

Zurück in die Wildnis

Ohne Maske betritt man derzeit keine Ausstellung. Bei Michael Agel ist das anders. Er lockt die Besucher mit außergewöhnlichen Fotografien in den Wald.

Man muss schon sagen, es ist eine glänzende Idee, die der Fotograf Michael Agel da hatte: Eine Ausstellung, die man ganz ohne Maske, ohne Eintrittskarte und ohne Vorabbuchung eines Zeitfensters einfach so im Vorbeigehen besuchen kann. Mitten im Wald, genauer: am Naturlehrpfad im Leitz-Park Wald.

Und weil Michael Agel als Fotograf immer auch eine klare Idee verfolgt, gewinnt diese Ausstellung im Wald noch eine tiefere Dimension. Er hat nicht irgendwelche Bilder in den Wald gehängt, sondern Aufnahmen von Haustieren. Wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, gesellen sich plötzlich Haustiere dazu: ein Gockel, ein Hamster, eine Hauskatze, ein Stallhase und ein Dackel. Feinsäuberlich, wenn auch mutmaßlich mit einiger Mühe und jeder Menge Geduld hat der Fotograf diese Tiere im Studio abgelichtet.

»Es war spannend und bei einigen der Tiere durchaus herausfordernd, sie für ein Porträt in unser Fotostudio im Leitz-Park zu bekommen – ich denke da noch an das schöne Pony oder das tolle Hängebauchschwein«

Michael Agel

„Es war spannend und bei einigen der Tiere durchaus herausfordernd, sie für ein Porträt in unser Fotostudio im Leitz-Park zu bekommen – ich denke da noch an das schöne Pony oder das tolle Hängebauchschwein“, sagt Michael Agel. Alle Aufnahmen sind im Fotostudio im Leitz-Park mit der Leica S entstanden. Ohne „Drama, Baby“, aber durchaus mit „Attitude“ hat der Fotograf die Haustiere in Szene gesetzt – so wie sie Gott geschaffen und der Mensch domestiziert hat.

Nun also kehren diese Haustiere, die der Fotograf Michael überlebensgroß auf Planen in den Wald gehängt hat, zurück in die Wildnis. Eine Auswahl von 15 großformatigen Bildern hängt seit dem 8. September entlang des Naturlehrpfades im Leitz-Park Wald und lädt zu einem Rundgang ein. Es ist, so viel steht fest, eine großartige Begegnung mit den Haustieren im Wald. Eine Begegnung, so Michael Agel, „die uns ein Stück näher zur Natur bringt und daran erinnert, dass wir mit jedem Haustier auch etwas ‚Wildes‘ in unserem Leben haben.“