Bild: Fraunhofer IMWS
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Kunststoffrecycling – neue Ansätze und gelebte Praxis

Am 6. Dezember kommen bekanntermaßen der Nikolaus und Knecht Ruprecht ins Haus. Bei den Industriegesprächen Mittelhessen erschienen drei Experten zum Thema Kunststoffrecycling auf den Bildschirmen. Sie referierten online über neue Ansätze und gelebte Praxis in der Kreislaufwirtschaft.

Eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft, die Ressourcen schont und Abfall vermeidet, kann einen wichtigen Beitrag leisten zur Erreichung der Klimaziele. Deshalb verfolgen Forschungseinrichtungen und Unternehmen vielversprechende Ansätze zur Wiederverwertung von Kunststoffen oder zur Verwendung alternativer Rohstoffe bei der Produktion.

Im Rahmen der Industriegespräche Mittelhessen stellten am 6. Dezember 2021 drei Experten solche Ansätze und Praxisbeispiele vor: Dr. Gert Homm, Abteilungsleiter Bioökonomie am Fraunhofer IWKS sowie Josia Dillmann und Christian Piechaczek​ von der Elkamet Kunststofftechnik GmbH. Moderiert wurde die Online-Veranstaltung von Prof. Dr. Sangam Chatterjee vom I. Physikalischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen. Rund 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich zugeschaltet.


Waste4Future – Vom Abfall zum Rohstoff – grüne Moleküle für die Chemie

Trotz hoher Anstrengungen beim Recycling von Kunststoffen liegt die aktuelle Quote der thermischen Verwertung in Deutschland immer noch bei 53%. Dr. Gert Homm, Abteilungsleiter Bioökonomie am Fraunhofer IWKS, berichtete aus dem Fraunhofer-Leitprojekt Waste4Future, das den Weg bahnt für eine Kohlenstoff-Kreislaufwirtschaft, in der aus Kunststoffabfällen wertvolle neue Basismoleküle gewonnen und Emissionen weitgehend vermieden werden. Waste4Future hat sich zum Ziel gesetzt zu zeigen, dass durch eine Kombination aus intelligenter Sensorik/Sortierung und vielfältigen Recyclingverfahren (werkstoffliche und chemische), eine bessere stoffliche Verwertungsquote ökonomisch und ökologisch sinnvoll darstellbar ist. In seinem Vortrag gab Dr. Gert Homm vom Fraunhofer IWKS einen Überblick über die dafür nötigen Ansätze und im Projekt behandelten Forschungsaufgaben.

Tomorrow’s Plastics

Josia Dillmann und Christian Piechaczek von der Elkamet Kunststofftechnik GmbH sprachen über die industrielle Praxis des Kunststoffrecyclings, die das Unternehmen aus Biedenkopf mit Blick auf zukunftsweisende Werkstoff- und Verfahrensentwicklungen kontinuierlich weiterentwickelt. Was den äußerst erfolgreichen Familienbetrieb besonders auszeichnet, ist die große Kompetenz bei der unabhängig von der Großindustrie betriebenen Werkstoff- und Verfahrensentwicklung. In seinem Vortrag schilderten Dillmann und Piechaczek die Herausforderungen bei der Verarbeitung von nachhaltigen Kunststoffen sowie die Anforderungen von Elkamet an die Qualität nachhaltiger Kunststoffe. Im Fokus ihres Vortrags standen ausgesuchte Leuchtturmprojekten und Beispiele für nachhaltige Kunststofflösungen aus Rezyklaten und bio-basierten Kunststoffen aus der Beleuchtungsindustrie. Dabei zeigten die beiden Elkamet Experten auch auf, welche Auswirkungen der Einsatz von nachhaltigen Kunststoffen auf die Qualität und den CO2-Fußabdruck der Kundenprodukte hat.


Eine Aufzeichnung der digitalen Veranstaltung finden Sie hier:

Kunststoffrecycling – neue Ansätze und gelebte Praxis



Veranstaltung:

Industriegespräche Mittelhessen
Kunststoffrecycling – neue Ansätze und gelebte Praxis

6.12.2021

Waste4Future – Vom Abfall zum Rohstoff – grüne Moleküle für die Chemie

Dr. Gert Homm
Abteilungsleiter Bioökonomie
Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS
Alzenau + Hanau

Tomorrow’s Plastics

Josia Dillmann (Vertrieb) und Christian Piechaczek (Entwicklung und Konstruktion)
Vertrieb Profile für Lichttechnik und technische Anwendungen
Elkamet Kunststofftechnik GmbH
Biedenkopf