Wetzlar Connection
Die NOBLEX E-Optics GmbH sitzt im thüringischen Eisfeld und ist damit das am weitesten entfernte Mitgliedsunternehmen des Wetzlar Network. Geschäftsführer Thorsten Kortemeier erklärt, warum diese Verbindung durchaus naheliegend ist.
Die NOBLEX E-Optics GmbH ist ein vergleichsweise junges Unternehmen. Und doch weist die Betriebsstätte in Eisfeld eine bewegte Geschichte auf. Ob es ein Zufall ist, dass zwei Wetzlarer in den vergangenen dreißig Jahren dabei eine wichtige Rolle gespielt haben?
Nur wenige Kilometer von der Grenze zu Bayern entfernt, im südlichen Vorland des Thüringer Walds, liegt Eisfeld. Als die Mauer noch stand, befand sich die Kleinstadt direkt an der Zonengrenze der DDR. Bereits 1952, also neun Jahre vor dem Mauerbau, eröffnete der Volkseigene Betrieb (VEB) Carl Zeiss Jena hier eine Betriebsstätte, wo zunächst die Systemkamera „Werra“ produziert wurde. Später kamen Ferngläser, Zielfernrohre und optische Analysenmessgeräte hinzu. Direkt nach der Wende führte der Wetzlarer Bernhard Docter ab 1991 den Betrieb weiter und gab den Erzeugnissen seinen Namen. Sechs Jahre später übernahm die Analytik Jena GmbH einen Teil des Unternehmens. 2016 erwarb schließlich die NOBLEX GmbH den Standort Eisfeld.
Ein Unternehmen mit besonderer Verbindung zu Wetzlar
Als Geschäftsführer hat Thorsten Kortemeier – ebenfalls ein Wetzlarer – 2020 den Betrieb saniert und die heutige NOBLEX E-Optics GmbH geformt. „Ich kam über meine Beratungsfirma Marketing & Sales Solutions mit NOBLEX in Kontakt“, erzählt Kortemeier. „Mich hat das Unternehmen interessiert und auch ein Stück weit die Geschichte mit ihrer besonderen Verbindung zu Wetzlar.“ Diese Verbindung sei für ihn nicht nur historisch, sondern vor allem inhaltlich naheliegend gewesen: „Ich war in Wetzlar mit MINOX im Kamera- und später Fernoptik-Geschäft aktiv und konnte diese wertvollen Branchenerfahrungen hier in Eisfeld direkt einfließen lassen.“
Neben dem klassischen Sortiment an hochwertigen Fernglas- und Zielfernrohr-Produkten fokussiert sich NOBLEX E-Optics seit 2020 stärker auf elektronische Produkte in den Bereichen Nachtsicht, Laser-Entfernungsmessung und Wärmebildtechnologie. Die moderne Werkshalle, in der NOBLEX E-Optics sitzt, wurde 2005 in Eisfeld eröffnet, um nicht nur die Entwicklung anspruchsvoller Präzisionsoptiken voranzutreiben, sondern auch am Standort herstellen zu können. Dazu gehört neben der mechanischen Fertigung, der Oberflächenbehandlung und Präzisionsmontage auch die Qualitätskontrolle. All das findet heute noch unter einem Dach zusammen, wenngleich die Vor-Fertigung und Oberflächenveredelung an die Firma Buchert + Feil übertragen wurde. „Das Zusammenspiel von optoelektronischen Know-how und feinmechanischer Präzision funktioniert hier ausgezeichnet,“ betont Thorsten Kortemeier. „Das ist die Grundlage für unsere NOBLEX Hochleistungsprodukte.“
Wichtige Innovationen und Meisterstücke von NOBLEX
Zu den wichtigsten Innovationen der Firmengeschichte gehören die kompakten Rotpunktvisiere, die von Bernhard Docter quasi „erfunden“ und über die Jahre stetig weiterentwickelt wurden. Sie bieten besonders bei beweglichen Zielen oder schlechten Lichtverhältnissen eine intuitive und blitzschnelle Zielerfassung. Ganz neu auf dem Markt sind die hochmodernen Zielfernrohre und Reflexvisiere mit erweitertem Sichtfeld und integriertem Bewegungssensor. Für beste Sicht bei der Jagd oder Tierbeobachtung sorgen die hochentwickelten Ferngläser von NOBLEX. Das NF 8x56 advanced etwa ist speziell für die Jagd in der Dämmerung konzipiert und erzielt eine hohe Transmission mit Spitzenwerten über 90 Prozent. Damit liefert das Fernglas ein klares und detailreiches Bild, selbst bei schwierigen Sichtverhältnissen.
Eines der Meisterstücke aus dem Haus NOBLEX ist das Zielfernrohr NZ8 2,5-20x50 inception – ein Hybridmodell, das sowohl für Jäger als auch für Sportschützen im Long-Range-Bereich optimal ausgelegt ist. Ausgestattet mit einem 8-fachen Vergrößerungsbereich von 2,5- bis 20-fach und einem extrem großen Höhenverstellbereich ermöglicht es sichere Schüsse bis zu 2.000 m (32 mils) – ohne eine Spezialmontage mit Vorneigung! Zu den technischen Finessen gehört das neuen neue MHR (Mil-Hunting-Reticle)-Absehen. Es befindet sich in der 1. Bildebene und verhindert jegliche Form der Treffpunktverlagerung während des Vergrößerungswechsels.

Die beiden Geschäftsführer von NOBLEX E-Optics Antje Rückert und Thorsten Kortemeier.
Vielversprechende Potenziale in der optoelektronischen Industrie
„Wir sind heute mit unserem Leuchtpunktvisieren, Ferngläsern, Zielfernrohren sowie Spektiven für die Jagd und Tierbeobachtung sehr breit aufgestellt“, erklärt Thorsten Kortemeier, „aber wir kooperieren bei der Entwicklung von Visiereinrichtungen auch vermehrt mit Waffenherstellern.“ Dass das Geschäftsfeld der Wehrtechnik innerhalb der Wertschöpfungskette der optoelektronischen Industrie großes Potenzial hat, davon ist nicht nur der Geschäftsführer von NOBLEX E-Optics überzeugt. So fand im Rahmen der W3+ Fair in Wetzlar die Frühjahrstagung der SPECTARIS Fachgruppe Sicherheit & Verteidigung statt. Dabei standen insbesondere die Chancen und Herausforderungen für die Hersteller optischer und optoelektronischer Systeme im Fokus. Thorsten Kortemeier war natürlich dabei, um auch in Zukunft mit NOBLEX ganz vorne mitzumischen.
www.noblex-e-optics.com
Noblex E-Optics
Die Noblex E-Optics GmbH schreibt in der Entwicklung von optoelektronischen Produkten eine stolze Tradition in den Produktionsstätten von Zeiss und später Docter im thüringischen Eisfeld fort. Noblex E-Optics bietet Beobachtungs- und Zieloptiken, die von höchsten Qualitätsstandards geprägt sind.