Dezember 2021
Stefan Uwe Best (rechts) und Christian Veit im Rohbau der neuen TRIOPTICS-Außenstelle in Wetzlar. (Fotos: Ralf A. Niggemann)
TRIOPTICS

Aufbruchstimmung

Die TRIOPTICS-Außenstelle in Wetzlar besteht seit fünf Jahren – Tendenz wachsend, wie man an dem Neubau sieht. Für Standortmanager Stefan Uwe Best und Vertriebsleiter Christian Veit scheint die Zukunft gerade erst begonnen zu haben.

Im Wetzlarer Gewerbegebiet Hörnsheimer Eck hat TRIOPTICS Wetzlar seit 5 Jahren sein Zuhause. Bald wird die Außenstelle in die Ernst-Befort-Straße umziehen. Das neue Gebäude ist vom bisherigen Standort aus fußläufig erreichbar. Ein großer Umzug wird es trotzdem. Denn TRIOPTICS Wetzlar verdreifacht die Fläche am neuen Standort von 200 auf rund 700 Quadratmeter. Der Vertriebs- und Servicestandort in Wetzlar wird vergrößert und zum Schulungszentrum ausgebaut. Neben den Büro- und Lagerflächen sollen vor allem der Showroom mit entsprechenden Schulungsräumen deutlich mehr Platz bekommen. Stefan Uwe Best leitet die Außenstelle Wetzlar. Im Mai 2020 ist er angetreten, um die Erweiterung der Aktivitäten und Kapazitäten am Standort voranzutreiben. Mit Vertriebsleiter Christian Veit hat er seit Juni 2021 einen „kongenialen Partner“ an seiner Seite, wie es Stefan Uwe Best beschreibt. Im Interview wird schnell klar, wie engagiert und hochmotiviert die beiden die Zukunft von TRIOPTICS mitgestalten wollen.

W3+: TRIOPTICS hat seinen Hauptsitz in Wedel und ist mit über 400 Mitarbeitern sowie acht Tochtergesellschaften weltweit aktiv. Was ist das Geheimnis dieses Erfolgs?

Stefan Uwe Best: Da müssten Sie Eugen Dumitrescu fragen. (lacht) Er hat das Unternehmen gemeinsam mit zwei Partnern gegründet und als CEO mit Nachdruck sein Ziel verfolgt, weltweit führend im Bereich der optischen Messtechnik zu werden. Dass die optische Messtechnik heute zu den Schlüsseltechnologien gehört, ist sicher ein ganz wesentliches Erfolgsgeheimnis. Ich denke aber, dass drei Faktoren mindestens genauso entscheidend sind: TRIOPTICS ist unglaublich innovativ, hat sich schon früh in internationalen Märkten etabliert und sein Portfolio sehr stark an den Bedürfnissen der Kunden ausgerichtet.

W3+: Die Zeichen stehen bei TRIOPTICS seit Jahren auf Wachstum – nicht nur in der Firmenzentrale in Wedel, sondern auch hier in Wetzlar.

Stefan Uwe Best: Das ist richtig. Peter Watz hat die Außenstelle Wetzlar seit Ende 2016 mit zwei Mitarbeitern kontinuierlich auf- und ausgebaut. Dass wir auch räumlich expandieren müssen, hat sich schon länger abgezeichnet, weil wir in den vergangenen Jahren einfach sehr schnell gewachsen sind. Inzwischen sind wir zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und wir planen weiteres Wachstum.

W3+: Sie sind beide relativ neu im Unternehmen. Der Neubau für die Außenstelle Wetzlar steht vor der Fertigstellung. Das klingt nach Aufbruch in eine vielversprechende Zukunft.

Christian Veit: Das ist auch so. Ich bin ja gewissermaßen in der Region und im Metier zu Hause, war bei zwei großen Unternehmen für Optikmaschinenbau und Fertigungsmesstechnik im Vertrieb tätig. Was mich bei TRIOPTICS begeistert, ist tatsächlich diese Aufbruchsstimmung – verbunden mit der Perspektive, hier etwas bewegen und gestalten zu können.

W3+: Was genau meinen Sie damit?

Christian Veit: Herr Best hat es bereits angesprochen: Der Erfolg von TRIOPTICS basiert darauf, dass wir Technologien und Serviceleistungen anbieten, die optimal auf die spezifischen Anforderungen und Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet sind. Entsprechend wichtig ist die Nähe zu den Kunden. Hier in der Region und weit darüber hinaus. Mit der Expansion schaffen wir die Voraussetzungen dafür: Der Standort Wetzlar soll zum Schulungs- und Trainingszentrum ausgebaut werden. Als Vertriebs- und Servicestandort bekommen wir neben der DACH-Region auch noch Belgien und Holland dazu. Wir werden also viel bewegen in den kommenden Jahren.

»Innovativ zu sein, ist einer der wichtigsten Impulse, die wir von hier aus geben können.«

Stefan Uwe Best

W3+: Das heißt, der Neubau eröffnet Ihnen die Möglichkeit, weiter zu wachsen?

Stefan Uwe Best: Ganz genau. Wir werden in dem dreigeschossigen Gebäude zunächst zwei Etagen nutzen – mit der Option, langfristig auch das dritte Geschoss zu beziehen. Damit schaffen wir die Räume, die wir perspektivisch brauchen. Und wir werden dort auch die technische Infrastruktur haben, um unsere Potenziale weiter auszubauen. Die Fläche des bestehenden Showrooms wird sich im Neubau verdoppeln. Herzstück ist das Kompetenzzentrum mit aufwändiger Klimatechnik zum hochpräzisen Justierdrehen sowie modernster Klebtechnologie. Hier können wir ganz spezielle Mess- und Prüfsysteme entwickeln und ausarbeiten – von der ersten Idee bis hin zu Baugruppen-Prototypen. Wir sind in der Lage, Auftragsmessungen direkt vor Ort durchzuführen und in naher Zukunft vielleicht sogar Kleinserien im Kundenauftrag zu fertigen. Der Servicebereich wird ausgeweitet, im Erdgeschoss haben wir ein Hochregallager für Schlüsselkomponenten und Ersatzteile, um noch effizienter agieren und reagieren zu können.

W3+: Das ist ein Mehrwert, von dem vor allem Ihre Kunden profitieren sollen?

Christian Veit: Ja. Schauen Sie sich die Fertigungsprozesse und Produkte in den Bereichen Automotive oder Luft- und Raumfahrt, in der Halbleiter- oder Medizintechnik an – da gibt es kaum noch Kunden, die sich mit Standardlösungen zufriedengeben. Das ist eine Entwicklung, die insbesondere mit den steigenden Anforderungen in den verschiedensten Hochtechnologiefeldern zu tun hat. Gleichzeitig soll alles schneller gehen. Null Fehler und höchste Zuverlässigkeit werden quasi vorausgesetzt. Dabei wollen wir unsere Kunden bestmöglich unterstützen: mit kundenspezifischen Lösungen und herausragendem Service.

W3+: Die Region Wetzlar ist eine der bedeutendsten Optikzentren nicht nur in Deutschland. Profitieren Sie hier auch konkret von der vorhandenen Kompetenzdichte in der optischen Industrie?

Stefan Uwe Best: Auf jeden Fall! Dass wir hier sind, ist ja kein Zufall. Und die Investition in den Neubau ist ein klares Bekenntnis zum Standort. Ich kenne TRIOPTICS seit über zwanzig Jahren. Für die Geschäftsführung war die Industrieregion Wetzlar und Mittelhessen mit Blick auf die Optik und Messtechnik immer ein außergewöhnliches Kompetenzcluster. Dabei beschränkt sich das Engagement von TRIOPTICS nicht nur auf bestehende und potenzielle Kunden. Wir pflegen den Kontakt zu den Unternehmen genauso wie zu den Hochschulen. Inzwischen arbeiten wir auch mit dem Optikzentrum Wetzlar eng zusammen.

W3+: Wie eng sind Sie mit der Firmenzentrale in Wedel verknüpft?

Stefan Uwe Best: Wir stimmen uns natürlich in allen operativen und strategischen Fragen ab und stehen in intensivem Austausch. Aber wir fühlen uns auch ein bisschen als Unternehmer im Unternehmen. Wir sehen es als unsere Aufgabe, aus den Bedarfen der Kunden heraus eigeninitiativ Ideen zu entwickeln. Innovativ zu sein, ist einer der wichtigsten Impulse, die wir von hier aus geben können.

W3+: In welchen Technologie- und Geschäftsfeldern sehen Sie das größte Innovationspotenzial?

Christian Veit: Bei der Zentriermesstechnik bewegt sich rund 70 Prozent im Bereich Software, hier finden die eigentlichen Innovationen statt. Was uns auszeichnet, ist das kombinierte Know-how in den Bereichen der technischen Optik, der Feinwerktechnik, der Automatisierung und der Softwareentwicklung. All das trägt dazu bei, Prozesse effizient auszulegen und zu vernetzen. Was die Geschäftsfelder anbelangt, spielt die Automobilindustrie und Mikroelektronik eine große Rolle, weil da Innovationen gefragt sind, die aufgrund der extrem hohen Anforderungen auch auf andere Bereiche oder Branchen übertragbar sind. Spannend ist ganz aktuell das sogenannte Active Alignment, das darauf abzielt, Mess- oder Justierprozesse nicht mehr seriell, sondern simultan durchzuführen. Damit lassen sich angesichts der zunehmenden Komplexität und Präzision etwa optischer oder photonischer Systeme die Produktionsprozesse deutlich effizienter und wirtschaftlicher gestalten.

W3+: Das alles klingt nach mehr. Wie sehr freuen Sie sich auf den Umzug?

Stefan Uwe Best: Um ehrlich zu sein: Wir können es kaum erwarten. Bekanntermaßen hat sich im Laufe dieses Jahres die Verfügbarkeit der Handwerker und insbesondere der Baumaterialien zunehmend schwierig gestaltet. Das ist natürlich auch an unserem Bauvorhaben nicht spurlos vorübergegangen. Wir hoffen, dass der Neubau bis zum Jahreswechsel bezugsfertig ist, so dass wir sukzessive umziehen können. Im Januar soll das Kompetenzzentrum mit dem Showroom eröffnet werden. Darauf freuen wir uns sehr!

www.trioptics.de


Unternehmensprofil

Die TRIOPTICS GmbH ist ein international ausgerichtetes Unternehmen mit Stammsitz in Wedel, Deutschland. TRIOPTICS bietet weltweit das umfangreichste Portfolio an optischer Mess-, Prüf- und Fertigungstechnik für die Entwicklung, Qualitätssicherung und Produktion. Seit September 2020 gehört TRIOPTICS zum Photonik-Konzern Jenoptik.